Die existierende 110kV-Leitung vom Umspannwerk Obersielach (Bezirk Völkermarkt) zum Umspannwerk Schwabeck (Bezirk Wolfsberg) wurde in den 1940er bzw. 1960er Jahren errichtet und ist aufgrund ihrer langen Betriebsdauer mittlerweile sanierungsbedürftig. Die bestehende, rund 20 km lange Leitung soll daher unter Beibehaltung der Länge, trassengleich generalerneuert werden, um die sichere Stromversorgung in der Region auch für die nächsten Generationen zu gewährleisten.
Jauntal-Leitung wird um 50 Mio. Euro generalerneuert
Bei der Generalerneuerung wird die Spannungsebene von 110 Kilovolt beibehalten und die Mast-Standorte bleiben ident. Neben der wichtigen Modernisierung sämtlicher Komponenten (u.a. Maste, Fundamente, Armaturen) erfolgt das Ersetzen des bestehenden Einfach-Seils durch ein sogenanntes 2er-Bündel. Das sorgt für die Erhöhung der Übertragungsleistung und höhere Ausfallssicherheit. Aktuell kann mit der Leitung Strom von 640 Ampere (A) je Leitungssystem transportiert werden – nach erfolgter Generalerneuerung, aufgrund neuster Technologie, kann die Leitungskapazität auf 2.500A je System erhöht werden. Mit den dann verfügbaren Kapazitäten ist es möglich, entsprechende Mengen erneuerbarer Energie der Region zu integrieren.
Das Projekt wird im Sommer 2024 bei der zuständigen Behörde - der Kärntner Landesregierung - nach dem Kärntner Elektrizitätsgesetz (K-EG) eingereicht werden. Weitere Fachgebiete und Materiengesetze (z.B. Naturschutz, Forst) werden parallel dazu in Einzelverfahren geprüft und bei den zuständigen Behörden eingebracht. Damit soll eine rasche Projektumsetzung ermöglicht werden. Das geplante Investitionsvolumen seitens APG beträgt rund 50 Mio. Euro. Der Baubeginn wird für 2026 angestrebt, eine Inbetriebnahme soll 2028 erfolgen, da das Projekt für die sichere Energieversorgung im Kärntner Jauntal besonders wichtig ist.
Neue Jauntal-Leitung wichtig für das Gelingen der versorgungssicheren Energiewende in Kärnten
Da speziell in der Region Lavanttal bis 2030 mit zahlreichen neuen Projekten im Bereich Erneuerbarer Energie (PV und Windkraft) zu rechnen ist und die bestehende Leitung aktuell nicht für den Transport dieser Mengen an Erneuerbaren Energien ausgelegt wurde, wird die modernisierte Leitung einen wesentlichen Beitrag zur Integration und zum Transport von nachhaltigem Strom in Kärnten leisten. Die generalerneuerte Leitung sorgt so zukünftig dafür, dass der Strom aus Erneuerbaren immer dorthin kommt, wo er gerade gebraucht wird - ein wesentlicher Schritt zur Erreichung der versorgungssicheren Energiewende in Kärnten und Österreich.
„Die Erneuerung der Jauntal-Leitung ist Teil des 9 Milliarden schweren Investitionsprogramms der APG bis 2034, zum Gelingen der versorgungssicheren Energiewende in Österreich. Damit all diese anstehenden Netzinfrastrukturprojekte planmäßig bzw. zeitgereicht umgesetzt werden können, braucht es geeignete Rahmenbedingungen. Ganz besonders wichtig ist die nachhaltige Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, sowie eine energiewirtschaftliche Gesamtsystemplanung bzw. -umsetzung. Das sind wir den nachkommenden Generationen im Sinne eines attraktiven Wirtschafts- und Lebensstandorts schuldig!“, betont Unternehmenssprecher Mag. Christoph Schuh.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 850 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale im 10. Wiener Gemeindebezirk wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2023 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 445 Millionen Euro 2024 (2023: 490 Mio., 2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren.
Pressekontakt
Wolfgang Gröger