Austrian Power Grid (APG) im Gespräch: Neue Anbindung Leoben startet
Mit dem Projekt „Neue Anbindung Leoben“ verstärkt APG die sichere Stromversorgung und ermöglicht die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Industrie in der Region. Bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Gemeinde St. Peter-Freienstein und APG war man mit der Bevölkerung aus der Region im Gespräch.
Die Anforderungen an das Stromnetz sind in den letzten Jahrzehnten erheblich gestiegen und tun das auch weiterhin. Energiewirtschaftliche Prognosen bzw. die zunehmende Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft zeigen deutlich, dass ein nachhaltiges und leistungsfähiges Stromnetz immer bedeutsamer wird. Vor allem in der Industrie kommt Strom als Energiequelle eine immer größer werdende Rolle zu. Beispielsweise soll in der konventionellen Stahlerzeugung in der Region fossile Energie durch den Einsatz erneuerbarer Energie ersetzt werden. Das führt zu enormen Einsparungen beim CO2-Ausstoß und leistet einen wesentlichen Teil zum Gelingen der Energiewende.
Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden investiert APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in die heimische Strominfrastruktur. Teil dieses Investitionsprogramms ist u.a. das APG-Projekt „Neue Anbindung Leoben“ (www.anbindung-leoben.at), in das APG allein rund 109 Millionen Euro investiert. Das Projekt umfasst die Adaption des bestehenden Umspannwerks Hessenberg (Gemeinde St. Peter-Freienstein), den Neubau des Umspannwerks Leoben (Gemeinde Leoben) und eine optimierte 220-kV-Leitungsanbindung. Umgesetzt wird das Projekt von April 2024 bis Mitte 2026.
APG im Gespräch mit Bevölkerung
Am 4. April lud APG gemeinsam mit der Gemeinde St. Peter-Freienstein Grundeigentümerinnen und -eigentümer, sowie Anrainerinnen und Anrainer zu einer Projekt-Informationsveranstaltung in den Kultursaal der Gemeinde, um über Details des Projekts „Neue Anbindung Leoben“ und den Arbeiten rund um das Umspannwerk Hessenberg zu sprechen. Knapp über 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten das Angebot und waren mit den Mitarbeitern der APG und der Gemeinde mehrere Stunden im Austausch. Es wurde auf eine Vielzahl von Fragen individuell eingegangen und die verschiedensten Aspekte dieses Projektes gemeinsam mit den interessierten Besucherinnen und Besuchern erörtert.
„Eine offene, transparente und informative Kommunikation ist uns bei all unseren Projekten sehr wichtig. Die Bevölkerung vor Ort spielt bei der Umsetzung der Projekte und damit für die sichere Stromversorgung und das Erreichen der Energiewende eine zentrale Rolle. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Peter-Freienstein und auch über das große Interesse an der Veranstaltung“, sagt Stefan Walehrach, Pressesprecher der APG.
Wolfgang Gomar, Bürgermeister St. Peter-Freienstein: „Als das Projekt Rund um das Werk Hessenberg in Angriff genommen wurde, waren wir uns von Anfang an der Verantwortung bewusst, die wir gegenüber unserer Gemeinde tragen. In enger Kooperation mit der APG haben wir umfassende Maßnahmen ergriffen und werden diese weiterhin ergreifen, um Belastungen, mögliche Probleme und Schäden für unsere Bürgerinnen und Bürger so weit wie möglich im Vorfeld zu minimieren. Als Bürgermeister liegt mir das Wohl unserer Gemeinde besonders am Herzen. Deshalb setzen wir auf Transparenz, direkte Kommunikation und vor allem auf präventive Planung. Unser Ziel ist es, nicht nur die Energiewende und eine nachhaltige Stromversorgung voranzutreiben, sondern auch sicherzustellen, dass unser Weg dorthin von Rücksichtnahme und Vorsorge geprägt ist. Dieses Projekt ist ein Beweis für unser Engagement, eine Balance zwischen Fortschritt und dem Schutz der Lebensqualität in St. Peter-Freienstein zu finden. Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, die sowohl ökologisch nachhaltig als auch sozial verträglich ist.“
Wesentlich für die sichere Stromversorgung und die Energiewende der Region
Das Umspannwerk Hessenberg ist zentraler Abstützungspunkt für den regionalen Verteilernetzbetreiber, der Energienetze Steiermark und damit wesentlich für die sichere Stromversorgung der Region. Um den energiewirtschaftlichen Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, muss das Umspannwerk erweitert und an den Stand der Technik angepasst werden. Mit dem geplanten und neuen APG-Umspannwerk Leoben gibt es künftig eine weitere Netzabstützung für den Verteilernetzbetreiber. Damit wird die sichere Stromversorgung in der Region wesentlich gestärkt.
Überblick über die konkreten Maßnahmen:
- Umbau & Erweiterung der 220-kV-Schaltanlage im Umspannwerks Hessenberg um vier 220-kV-Schaltfelder (Bauphase Mai 2024 – Mai 2026)
- Umbau & Optimierung des ersten Leitungsabschnitts Richtung Ternitz als viersystemige Leitung (Bauphase Mai 2024 -Oktober 2025)
- Demontage des ersten Leitungsabschnitts der bestehenden 220-kV- Leitung Richtung Ternitz, wodurch Siedlungsgebiet entlastet wird. (Mitte 2025)
- Neubau einer zweisystemigen 220-kV-Leitung zum neuen Umspannwerk Leoben
- Neuerrichtung des 220/110-kV-Umspannwerks Leoben
Von den vier neuen Schaltfeldern im UW Hessenberg wird künftig im ersten Leitungsabschnitt eine viersystemige 220-kV-Leitung ausgeführt. Dadurch kann der erste Leitungsabschnitt der bestehenden 220-kV-Leitung Richtung Ternitz demontiert und Siedlungsgebiet entlastet werden. Zwei Leitungssysteme zweigen dann Richtung Ternitz ab und die anderen zwei Leitungssysteme in Richtung des geplanten und neuen Umspannwerks Leoben. Dieses neu errichtete Umspannwerk dient als zusätzliche Netzabstützung der Energienetze Steiermark GmbH und ist ein zentraler Netzanschluss für die voestalpine Stahl Donawitz, um die Umstellung auf strombasierte Stahlerzeugung zu ermöglichen.
Die neue Anbindung Leoben trägt damit einen wesentlichen Teil zur versorgungssicheren Transformation des Energiesystems und dem Erreichen der österreichischen Klima- und Energieziele bei. Regional erzeugte nachhaltige Energie kann über die Umspannwerke Leoben und Hessenberg in das überregionale Netz der APG eingespeist und österreichweit transportiert und genutzt werden. Im Gegenzug dazu kann nachhaltiger Strom aus anderen Regionen Österreichs über die beiden Umspannwerke in die Region gebracht und somit für Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft nutzbar gemacht werden.
Pressekontakt
Stefan Walehrach
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