Nächster Schritt für Dekarbonisierung Zentralraum OÖ: Aufschiebende Wirkung von Beschwerden gegen OÖ-UVP-Bescheid ausgeschlossen
Das Land Oberösterreich, als verfahrensführende UVP-Behörde, hat Anfang März die Umweltverträglichkeit für das gemeinsame Projekt „Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ der Austrian Power Grid (APG), Netz Oberösterreich GmbH (Netz OÖ) und LINZ NETZ GmbH (LINZ NETZ) bestätigt. Nun erfolgte der nächste wichtige Schritt: Die aufschiebende Wirkung von Beschwerden gegen den Bescheid wurde von der Landesregierung ausgeschlossen.
Bei der Umsetzung eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte des Landes wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Nach dem positiven UVP-Bescheid des Landes Oberösterreich vom 9.3.2023 wurde vom Land nun auch die aufschiebende Wirkung von Beschwerden gegen den Bescheid ausgeschlossen. Damit können nun die Bauvorbereitungen intensiviert werden, Baustart ist 2024, die Inbetriebnahme erfolgt schrittweise ab 2026 bis 2030.
220-kV-Versorgungsring für die sichere Stromversorgung
Das Projekt im Detail: Als Ersatz für das bestehende, mehr als 70 Jahre alte und den zukünftigen Anforderungen nicht mehr entsprechende 110-kV-Netz im Zentralraum Oberösterreich, ist die Errichtung eines 220-kV-Versorgungsringes geplant. Dieser verbindet künftig die APG Umspannwerke Ernsthofen, Pichling, Hütte Süd, Wegscheid und Kronstorf miteinander. Mit dem Projekt einhergehend werden auch mehrere Umspannwerke der Projektpartner zur Teilnetzbildung im Zentralraum um- oder ausgebaut und in den Ring miteingebunden. Für die Errichtung der neuen Leitungen werden bestehende Leitungstrassen von APG, Netz OÖ und LINZ NETZ genützt, um den Eingriff auf Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten. Weitere Maßnahmen sind Spannungsumstellungen von 110-kV auf 220-kV auf bereits dafür ausgelegten Leitungsabschnitten sowie Aus- und Umbauarbeiten in insgesamt acht Umspannwerken.
Eine kapazitätsstarke Strominfrastruktur ist der Schlüssel zur versorgungssicheren und nachhaltigen Transformation des Energiesystems. Insbesondere im Zentralraum Oberösterreich ist ein Netzausbau für die sichere Stromversorgung und Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraumes essenziell. Mehr Strom wird beispielsweise bedingt durch dynamische Entwicklungen in der Powerregion Enns-Steyr und im Großraum Linz, sowie Prozessumstellungen der Industrie (Stichworte: Dekarbonisierung, strombasierte Stahlerzeugung) und eine insgesamt steigende Anzahl an Verbraucher:innen benötigt. Auch der zunehmende Ausbau erneuerbarer Energien macht erhöhte Stromtransportkapazitäten dringend notwendig. Alles in allem können nur durch den Netzausbau die Standorte und die Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 733 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Auch 2022 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 490 Millionen Euro 2023 (2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2032 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 19 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird.
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