Seltener Einblick in die Stromversorgung: Über 600 Besucher:innen im APG-Umspannwerk Nauders
Anfang Juni bot der überregionale österreichische Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) allen Interessierten eine einzigartige Gelegenheit: Das APG-Umspannwerk in Nauders öffnete seine Tore für die Öffentlichkeit. Ein Blick hinter die Kulissen der Stromversorgung, den man nicht alle Tage bekommt.
Im Rahmen von Führungen, organisiert und durchgeführt von den Facharbeitern des Anlagenbetriebs im APG-Umspannwerk Westtirol (Haiming), waren die Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, die hochmoderne Technik des neuen Umspannwerks Nauders aus nächster Nähe betrachten und die Dimensionen der imposanten Hochspannungsanlage begreifen: Insgesamt nutzten über 600 Menschen die seltene Gelegenheit, die sonst verborgenen Schaltanlagen und Transformatoren zu sehen, die unseren Alltag mit Strom versorgen.
Unbändige Energie: Über 300 begeisterte Schüler:innen
Schon am Vormittag strömten über 300 Schülerinnen und Schüler der Volkssuche Nauders sowie weiterer Schulen aus der Region zum Infotag der APG. Ihre Begeisterung war deutlich spürbar, als sie sich im Umspannwerk darüber informierten, was dahintersteckt, wenn zuhause der Strom rund um die Uhr verlässlich aus der Steckdose kommt. Auch die Stationen des Rahmenprogramms machten den Kids zwischen sechs und 14 Jahren sichtlich großen Spaß: Sie kletterten unter Aufsicht der Bergrettung Nauders auf einen von APG-Leitungsmonteuren errichteten Übungsstrommast, erzeugten mit dem Fahrrad selbst Strom für eine Carrerabahn mit Fahrradantrieb, genossen mithilfe von APG-Hubwagen und Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Nauders die Aussicht. Auch das Schaltkreise-Stecken und das Bauen von lustigen Tieren mit Elektrikermaterial faszinierte die jungen Besucherinnen und Besucher.
Technik, die verbindet
Die 220-Kilovolt-Hochspannungsleitung zwischen Nord- und Südtirol, die vom neuen APG-Umspannwerk Nauders zum TERNA-Umspannwerk Glurns in Italien führt, ist ein Meilenstein auf dem Weg in eine klimafreundliche Energieversorgung. Auf einer Strecke von rund 27 Kilometern verbessert die Reschenpassleitung die Stromversorgung im Grenzgebiet. Darüber hinaus ermöglicht sie mit einer Übertragungskapazität von bis zu 300 Megawatt den internationalen Austausch von vorwiegend nachhaltigem Strom aus erneuerbaren Energiequellen im Alpenraum: So profitiert beispielsweise Tirol von sauberem Wind- und Sonnenstrom aus Italien, der bei Bedarf auch in den großen Tiroler Pumpspeicherkraftwerken gespeichert werden kann. Umgekehrt erzeugen diese, wenn nötig Strom aus Wasserkraft, der wiederum bei flaute oder auch nachts nach Italien geleitet werden kann.
Gemeinschaftsprojekt für die Zukunft
Das Projekt wurde in nur 3,5 Jahren Bauzeit realisiert. APG investierte rund 90 Millionen Euro in den neuen Umspannwerksstandort Nauders und die auf österreichischer Seite etwa 1,2 km lange, unterirdische Kabelanlage. Auf italienischer Seite wurden weitere rund 80 Millionen Euro investiert.
Pressekontakt
Mara Schwarz-Mitrovic