Ternitz/Wien: Austrian Power Grid (APG) saniert das Umspannwerk (UW) Ternitz in Neunkirchen. Der Stromnetzbetreiber verbessert damit wesentlich die Stromversorgung des Industrieviertels südlich von Wien, der Obersteiermark und des Mürztals. Ein neuer Transformator erhöht außerdem die Ausfallsicherheit für ganz Österreich und erleichtert die Einbindung von Ökostrom in das APG-Netz.
Das 1965 errichtete Umspannwerk in Ternitz ist nach langer Betriebsdauer erneuerungsbedürftig. Auch die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich verändert, bis 2030 soll sauberer Ökostrom den Verbrauch in Österreich zu 100 Prozent decken.
UW Ternitz wird zukunftsfit
Im Zuge eines 30-Millionen-Euro-Investitionsprogramms macht APG die sanierungsbedürftige Anlage nun fit für die Zukunft: „Wir ersetzen die alte 110-kV-Schaltanlage schrittweise und errichten eine neue entsprechende Infrastruktur. Damit verbessern wir die Stromversorgung in der Region deutlich“, sagt APG-Unternehmenssprecher Christoph Schuh. Auch die Anspeisung der lokalen 110-kV-Netze der Netz Niederösterreich GmbH und der Energienetze Steiermark GmbH mit Strom aus dem überregionalen 220-kV-Netz der APG wird modernisiert. Schuh: „Damit alle Verbraucher während der dreijährigen Umbauzeit sicher mit Strom versorgt sind, halten wir den Betrieb des Umspannwerks mithilfe zahlreicher Provisorien aufrecht.“
Das UW Ternitz ist ein wichtiger Knotenpunkt im überregionalen Stromnetz der APG. Damit die Energiewende in Österreich gelingt, muss erneuerbare Energie wie zum Beispiel die Windkraft im Weinviertel – deren Erzeugung wetterbedingt stark schwankt – intelligent in das Stromsystem integriert werden. In Ternitz geschieht das unter anderem mithilfe eines neuen 220/110-kV-Transformators, mit dem die Umspannleistung und Verfügbarkeit zwischen der neuen 110 kV-Schaltanlage in Ternitz und dem 220-kV-Netz der APG wesentlich erhöht werden. Als einer von österreichweit insgesamt drei derartiger Phasenschiebertransformatoren im 220-kV-Netz regelt dieser die Stromflüsse auf den Nord-Süd-Leitungen und verteilt sie gleichmäßig im 220-kV-Netz. Wie eine Art Verkehrsleitsystem: Leitungsüberlastungen werden vermieden, die sichere Stromversorgung der Region und für ganz Österreich gewährleistet.
Wiederaufnahme der Bautätigkeit nach coronabedingter Unterbrechung
Die Fertigstellung ist für März 2021 geplant. „Aufgrund der Corona-Pandemie wird sich unser Zeitplan unter Berücksichtigung anderer Projekte aus heutiger Sicht um etwa drei Monate verschieben. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten schon im Dezember 2020 abgeschlossen werden“, konstatiert Schuh.
Seit Mitte April wurden rund 50 APG-Bauprojekte schrittweise wieder hochgefahren. Dies geschah unter Einhaltung der nötigen Abstands- und Hygieneregeln gemäß den Maßnahmen, der Handlungsanleitung der Sozialpartner. 2020 beträgt das Investitionsvolumen aller APG-Bauvorhaben in den Bereichen Netzausbau-, Sanierungs- und Instandhaltungsprojekte insgesamt 350 Millionen Euro. Dies ist ein ganz wesentlicher Impuls für die heimische Wirtschaft und sichert österreichweit wichtige Arbeitsplätze. Alle APG-Projekte sind wesentlich für das Gelingen der Energiewende und unverzichtbare Grundpfeiler für die sichere Stromversorgung Österreichs.
Fotocredit: Christoph Breneis
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Christoph Schuh