Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich: BVwG-Verhandlung für eines der wichtigsten Energiewendeprojekte des Landes fand Anfang März statt
Das Projekt „Sichere Stromversorgung für den Zentralraum OÖ“ ist ein Partnerprojekt der Austrian Power Grid (APG), Netz Oberösterreich GmbH (Netz OÖ) und LINZ NETZ GmbH (LINZ NETZ) und das wichtigste Strominfrastrukturprojekt für die Dekarbonisierung von Industrie und Wirtschaft Österreichs. Nach der Erhebung von Beschwerden gegen den erstinstanzlichen positiven UVP-Bescheid fand Anfang März die Verhandlung in zweiter Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG) in Wien statt.
Vor fast genau einem Jahr (im März 2023) haben die zuständigen Umweltverträglichkeitsbehörden, das Land Oberösterreich und das Land Niederösterreich, die Umweltverträglichkeit für das gemeinsame Projekt der drei Netzbetreiber bestätigt. Nach der Erhebung von drei Beschwerden (eine davon wurde in der Zwischenzeit bereits höchstgerichtlich zurückgewiesen) gegen den positiven UVP-Bescheid des Landes Oberösterreich hat nunmehr in zweiter Instanz am 4./5. und 7. März 2024 die mündliche Verhandlung betreffend die noch anhängigen zwei Beschwerden vor dem BVwG in Wien stattgefunden (die Genehmigung für den niederösterreichischen Teil des Vorhabens wurde bereits in erster Instanz rechtskräftig).
Die dreitägige Verhandlung verlief sehr geordnet und strukturiert ab. Themen waren die Bereiche Elektrotechnik und Energiewirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, Wald- und Forstwirtschaft sowie Humanmedizin. Die Netzbetreiber streichen die außergewöhnliche Bedeutung dieses Projekts hervor und betonen, dass ein rasches und positives Erkenntnis des BVwG für die zeitgerechte Umsetzung essenziell ist (dieses Projekt ist u.a. Voraussetzung für die weitere Implementierung der strombasierten Stahlerzeugung). „Das Projekt ‚Sichere Stromversorgung für den Zentralrum Oberösterreich‘ ist das größte Dekarbonisierungsprojekt im Netzausbau und eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte des Landes. Die plangemäße Umsetzung ist für die sichere Stromversorgung und Entwicklung des nachhaltigen Industrie-, Wirtschafts- und Lebensstandortes Oberösterreich zentral. Wir sind davon überzeugt, dass das geplante Vorhaben umweltverträglich ist“, betont Christoph Schuh, Unternehmenssprecher der APG.
220-kV-Versorgungsring für die sichere Stromversorgung
Als Ersatz für das bestehende, mehr als 70 Jahre alte und den zukünftigen Anforderungen nicht mehr entsprechende 110-kV-Netz im Zentralraum Oberösterreich, ist die Errichtung eines 220-kV-Versorgungsringes geplant. Dieser verbindet künftig die APG Umspannwerke Ernsthofen, Pichling, Hütte Süd, Wegscheid und Kronstorf miteinander. Mit dem Projekt einhergehend werden auch mehrere Umspannwerke der Projektpartner zur Teilnetzbildung im Zentralraum um- oder ausgebaut und in den Ring miteingebunden. Neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit, leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Wirtschaftsstandorts Zentralraum Oberösterreich, in dem es auch Prozessumstellungen in der Industrie, wie z.B. die strombasierte Stahlerzeugung, ermöglicht.
Für die Errichtung der neuen Leitungen werden bestehende Leitungstrassen von APG, Netz OÖ und LINZ NETZ genützt, um den Eingriff auf Menschen und Natur so gering wie möglich zu halten. Weitere Maßnahmen sind Spannungsumstellungen von 110 kV auf 220 kV auf bereits dafür ausgelegten Leitungsabschnitten sowie Aus- und Umbauarbeiten in insgesamt acht Umspannwerken. Der Baustart ist 2024 geplant. Die Inbetriebnahme erfolgt schrittweise ab 2026 bis 2030.
Nachhaltige Investition in eine leistungsstarke Strominfrastruktur
APG investiert bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Ausbau einer leistungsstarken Strominfrastruktur Österreichs. Teil dieses Investitionsprogramms ist das Projekt „Sichere Stromversorgung für den Zentralraum Oberösterreich“. „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern investieren wir rund 650 Millionen Euro in das Industriebundesland Oberösterreich. Mit dieser Investition sichern wir die Stromversorgung für die nächsten Generationen und ermöglichen die zunehmende Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft in der Region“, sagt Mario Golger, Projektleiter der APG.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 850 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale im 10. Wiener Gemeindebezirk wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2023 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 445 Millionen Euro 2024 (2023: 490 Mio., 2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren.
Pressekontakt
Stefan Walehrach
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