Erneuerung der über 70-jährigen 110-kV-Schaltanlage geht in die zweite Runde
Als einer der wichtigsten Knotenpunkte im APG-Netz versorgt das Umspannwerk Ernsthofen im Großraum Linz und Steyr, im Westen Niederösterreichs mit Amstetten sowie im Enns-Donauwinkel zahlreiche Haushalte und Betriebe mit Strom. Die Austrian Power Grid (APG), Betreiberin des überregionalen österreichischen Stromnetzes, investiert in den nächsten fünf Jahren 50 Millionen Euro in dessen Modernisierung.
Eine Erneuerung der Anlage ist vor allem deshalb nötig, weil das Umspannwerk Ernsthofen in seinen Grundzügen bereits 1941 in Betrieb genommen wurde. Wirtschaft und Gesellschaft haben heute einen weitaus höheren Strombedarf als damals: Die in die Jahre gekommene Anlage wird den gestiegenen Anforderungen an die Stromversorgung deshalb langfristig nicht mehr gerecht. Ein wesentliches Ziel der bevorstehenden Bauarbeiten ist, die Kapazität zu erhöhen. Im Umspannwerk Ernsthofen laufen Stromleitungen auf allen Hochspannungsebenen - 110, 220 und 380 Kilovolt - zusammen, die überwiegend saubere Energie aus Wind- und Wasserkraft transportieren.
Sichere Stromversorgung in der Region
Die 110-kV-Anlage des Werks versorgt über die jeweiligen Netzbetreiber Netz Oberösterreich GmbH und der Linz Strom Netz GmbH sowohl im Großraum Linz als auch im Großraum Steyr zahlreiche Haushalte und Betriebe mit Strom. Auch das 110-kV-Netz der Netz Niederösterreich GmbH ist über das APG-Umspannwerk angebunden und versorgt damit den Westen Niederösterreichs mit Amstetten sowie den Enns-Donauwinkel. Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, startet das 5-Jahres-Projekt der Austrian Power Grid (APG), die weitere 60 Umspannwerke und Schaltanlagen in Österreich betreibt, noch heuer.
„Mit der Sanierung der alten Anlage erhöhen wir wesentlich die Stromversorgungs- und Ausfallsicherheit in der Region und optimieren die Anbindung der Stromnetze von Netz Oberösterreich GmbH, Linz Strom Netz GmbH und Netz Niederösterreich GmbH,“ erklärt APG-Betriebskoordinator Wolfgang Plössnig, der federführend an der anlagenbetrieblichen Planung und Umsetzung des Bauprojekts arbeitet.
Die Gesamtfläche des Umspannwerks beträgt elf Hektar, das entspricht der Größe von 14 Fußballfeldern. Ein fußballfeldgroßer Teil des Umspannwerks wurde bereits in den Jahren 2010 - 2011 erneuert. Jetzt folgt der zweite Teil mit 20.000 Quadratmetern: „Auf einer Fläche von rund 2,5 Fußballfeldern wird die gesamte 110-kV-Anlage abgebaut und vollkommen neu errichtet,“ so Plössnig.
Hochmoderne Technik: platzsparend und wartungsarm
Damit für das Plus an Kapazität nicht auch ein Mehr an Fläche benötigt wird, führt die APG einen Teil des neuen Schaltfelds als sogenannte „Gasisolierte Schaltanlage“ (GIS-Anlage) in Form eines zweistöckigen Gebäudes aus. Plössnig: „Die topmoderne GIS-Anlage ist platzsparend, besonders wartungsarm und erfüllt höchste technische Standards – damit sind wir für die Stromversorgung in den kommenden Jahrzehnten bestens gewappnet.“
Darüber hinaus werden neue Gitterportale errichtet, über die künftig die in das Umspannwerk führenden Leiterseile der jeweiligen Stromleitungen in die Anlage eingebunden werden. Die bestehende Leitungseinbindung der 110-kV-Leitung Ernsthofen-Hütte Linz wird den neuen Begebenheiten entsprechend adaptiert.
Um die Stromversorgung in der Region während der gesamten Bauzeit aufrecht zu erhalten, sind die Bauarbeiten in insgesamt 22 Bauphasen und vier Umbauschritte gegliedert. Die APG installiert dafür diverse provisorische Leitungsverbindungen und -anlagen im Umspannwerk, die nach Bauende wieder demontiert werden. Für die Dauer der Bauarbeiten wird ein Erdbauzwischenlager – eine Lagerfläche, auf der durch den Umbau entstehender Bodenaushub zwischengelagert wird - errichtet. Mit Ausnahme einiger Provisorien, des Erdbauzwischenlagers und eines neu zu errichtenden Strommasts erfolgen alle Bauarbeiten innerhalb der Umspannwerksgrenzen.
Pressekontakt
Christoph Schuh