APG Powermonitor
Der APG Powermonitor schafft Orientierung in Zeiten der Energiekrise. Daten und Fakten rund um die Stromversorgung sind dafür zentral.
Da die Bedeutung von Energiesparmaßnahmen aufgrund des Zubaus von Erneuerbaren immer mehr vom jeweiligen Wasser-, Wind und Sonnen-Angebot als von der Verbrauchscharakteristik abhängt, wurde die Ermittlung der Spitzenzeiten im APG Powermonitor überarbeitet und wird mit 3. März 2025 umgestellt. Ab diesem Zeitpunkt können nun auch Spitzenzeiten am Wochenende abgerufen werden, somit gibt der APG Powermonitor künftig Auskunft über die Spitzenzeiten einer ganzen Woche.
Aus den historischen Werten für die Residuallast, welche sich aus der Differenz des Verbrauchs (Entnahme aus dem öffentlichen Netz) und der Einspeisung aus Erneuerbaren (Einspeisung in das öffentliche Netz) ergibt, wurde ein Grenzwert von 3.000 MW ermittelt. Jene Zeiten, in denen die Residuallast diesen Grenzwert übersteigt, werden als Spitzenzeiten bezeichnet.
Als erneuerbare Energiequellen wird dabei die Summe aus Wind, Photovoltaik, Laufwasser und Biomasse herangezogen.
Die mehrtägige Prognose der Spitzenzeiten erfolgt jeweils täglich um 09:30 Uhr auf Basis der aktuell verfügbaren Netzlast- und den aktuell verfügbaren Erzeugungsprognosen der erneuerbaren Energieträger.
Wir bitten Sie daher, Ihre Powermonitor-Einbindung dahingehend zu prüfen und ggf. Beschreibungstexte anzupassen, damit auch Ihre Nutzer:innen bezüglich der Spitzenzeiten am Wochenende informiert sind.
Hier finden Sie die der Spitzenzeiten-Berechnung zu Grunde liegende Berechnungsmethode.
Aktuelle Wochenanalyse
Die Verfügbarkeit der Gaskraftwerke in Österreich beträgt diese Woche rund 94%. Die Produktion von Strom aus Gas ist nicht nur für die Lastdeckung, sondern auch für die Stabilisierung des Netzes besonders relevant.
Die grenzüberschreitenden Leitungen sind gemäß Netzbetriebsplanung zu rund 97% verfügbar. Dies ist vor allem für überregionale Stromtransporte und somit auch für den Import von Strom wichtig.
In der Österreich-Grafik sehen Sie für jeden Tag dieser Woche die Stunden, in denen Stromsparen zu Spitzenzeiten besonders effektiv wirkt. So sparen Sie CO2 und helfen mit, das Stromsystem zu entlasten.
Aufgrund der prognostizierten Produktion aus den erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Biomasse, Lauf- und Schwellwasser werden für diese Woche von Montag bis Freitag Hochlaststunden vorhergesagt. Die genauen Stunden entnehmen Sie bitte der Österreich-Grafik.
Der Stromverbrauch der letzten Woche betrug insgesamt 1.297 GWh. Dies ist um rund 1 Prozent mehr als in der Vorwoche und entspricht durchschnittlich 185 GWh pro Tag. Vergangene Woche wurde an fünf Tagen bilanziell Strom importiert.
Infografiken
Hintergrund zum Powermonitor
Mit der wöchentlichen Analyse der Versorgungssicherheit basierend auf wesentlichen Parametern, hat jeder Österreicher und jede Österreicherin Einblick wie sicher die Stromversorgung in Österreich aktuell ist. Anhand verschiedener Faktoren (aktuelle Stromerzeugung erneuerbarer Energiequellen, Stromimporte, der aktuelle Stromverbrauch usw.) sehen Interessierte auf einen Blick, wie es um die Versorgungslage Strom bestellt ist. Jederzeit gilt jedoch: Stromsparen ist das Gebot der Stunde, da es den Ressourcenverbrauch entlastet, Kosten und CO2 spart und jedenfalls stabilisierend auf das regionale und überregionale Stromnetz wirkt – im Sinne einer versorgungssicheren und nachhaltigen Transformation des Energiesystems.
Powermonitor - FAQ
Der APG Powermonitor gibt einen Überblick über wesentliche Zahlen, Daten und Fakten rund um Österreichs Versorgungssicherheit. Die sichere Stromversorgung ist eine wesentliche Grundlage für die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Gesellschaft. Speziell in Zeiten der Energiekrise trägt der Powermonitor dazu bei, die Lage um sichere Stromversorgung Österreichs transparent zu machen.
Unter einem Blackout versteht man einen unerwarteten, großflächigen, überregionalen Stromausfall – unabhängig von dessen Dauer. Verantwortlich für die Behebung eines derartigen Stromausfalls ist gemäß dem gesetzlichen Auftrag der österreichische Übertragungsnetzbetreiber – Austrian Power Grid (APG). Darüber hinaus ist die APG generell für die sichere Stromversorgung in Österreich verantwortlich, in Abstimmung mit Verteilernetzbetreiber und anderen Akteuren im Stromsystem. Österreichs Versorgungssicherheit liegt – mit einer Stromnetz-Verfügbarkeit von über 99,99 Prozent – im weltweiten Spitzenfeld. Gute Abstimmungsprozesse innerhalb der Netzbetreiber auf nationaler und internationaler Ebene, sowie der gute Kraftwerksmix in Österreich sind wesentliche Bestandteile dieser Sicherheit. Die sichere Stromversorgung ist die Basis unserer modernen, nachhaltigen und digitalen Gesellschaft. Zur Aufrechterhaltung dieser hohen Qualität der Versorgungssicherheit für Wirtschaft und Gesellschaft in der Zeit der Transformation des Energiesystems ist ein weiterer Ausbau der Kapazitäten des Stromnetzes, der Speicher, der Reservekraftwerke, der nachhaltigen Produktion sowie die Integration aller neuen Akteure des Energiesystems mittels digitaler Plattformtechnologien.
Wichtig: Ein Blackout muss daher von einem lokalen oder regionalen Stromausfall strikt getrennt werden: In Österreich muss beispielsweise immer wieder in den alpinen Regionen in den Wintermonaten durch extreme Wetterlagen mit Unterbrechungen der Stromversorgung von spezifischen Tallagen gerechnet werden.
Die Frequenzstörung vom 8.1.2021 hat uns vor Augen geführt, dass lokale, unvorhersehbare Ereignisse zu ernsten Krisensituationen führen können. Gleichzeitig haben die vorgesehenen Schutzmechanismen auf europäischer Ebene bzw. die von den TSO´s (Übertragungsnetzbetreiber) europaweit akkordierten Maßnahmen gezeigt, dass wir über gute Instrumente auf nationaler und internationaler Ebene bei derartigen Krisen verfügen. Doch eines ist klar: durch die Transformation des Energiesystems hin zu einem nachhaltigen und erneuerbaren steigen die Anforderungen an das Gesamtsystem enorm. Daher müssen die Instrumente zur Krisenvermeidung bzw. -behebung permanent evaluiert und weiterentwickelt werden.
Die Blackoutgefahr ist sicherlich in den vergangenen Jahren gestiegen (u.a. Cyber Kriminalität). Dieser Entwicklung tragen wir durch verschiedene, präventive Maßnahmen Rechnung. Als APG ist es unser gesellschaftlicher Auftrag, für die sichere Stromversorgung für alle Österreicherinnen und Österreicher zu sorgen. Wir haben hoch qualifiziertes, trainiertes Personal sowie sehr gut durchdachte, bewährte nationale und internationale Betriebsführungs- und Schutzkonzepte. Dazu kommen periodische Simulatortrainings sowie regelmäßige Krisenübungen gemeinsam mit allen relevanten Akteuren des Energiesystems auf nationaler und internationaler Ebene. Die Grundvoraussetzung unserer Betriebsführung ist, dass wir jedenfalls mit unvorhergesehenen Krisensituationen umgehen können müssen und nicht jedes singuläre Ereignis sofort zur Blackout-Gefahr führt. Daher wird in der operativen Betriebsführung immer mit dem Ausfall eines wesentlichen Betriebsmittels geplant (n-1 sicher). Zu einem großflächigen Stromausfall kann es daher nur kommen, wenn unvorhergesehene oder unvermeidbare Ereignisse in einem engen, zeitlichen und technischen Zusammenhang auftreten.
Ein Netzzusammenbruch (Zusammenbruch der Versorgungsspannung und/oder Leistungsausfälle) oder ein unvorhergesehenes starkes Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch im Stromnetz (Verfall der Netzfrequenz) können zu einem Blackout führen. Netzschwankungen treten etwa durch unvorhersehbare Einspeiseabweichungen von der prognostizierten Stromproduktion durch Wind- und Sonnenenergie auf. Bei überraschend schnellen Änderungen der Produktion oder bei extremen Lastflüssen quer durch das europäische Höchstspannungsnetz kommt es zu starken Netzbelastungen, die durch Regelung bzw. Gegensteuerung mittels dafür geeigneter Kraftwerke ausgeglichen werden müssen.
• Technische Ursachen
• Naturkatastrophen
• Cyber-Attacken
• Terrorangriffe
Unsere Simulationen und Krisenübungen zeigen, dass wir in der Lage sind, das Stromnetz binnen 10 bis 24 Stunden wieder in einen ordentlichen Betriebszustand zu bringen, und somit die sichere Stromversorgung wieder her zu stellen. Dies geschieht mit dem Hochfahren sogenannter schwarzstartfähiger Kraftwerke (u.a. Pumpspeicherkraftwerke) mittels derer Versorgungsinseln etabliert und danach zusammengeschlossen werden.
Das Energieinstitut an der Johannes-Kepler-Universität Linz hat bereits vor ein paar Jahren versucht, die Schäden eines flächendeckenden Stromausfalls zu berechnen. Für einen Tag kommt der Blackout-Simulator der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Kosten von rund 1,2 Mrd. Euro (https://www.blackout-simulator.com/).
Die zwei wesentlichen Faktoren sind Innovation, Aus- und Umbau der Storm-Infrastruktur: Als zentraler Akteur:innen in der Energiewirtschaft ebnet die APG mit ihrer Strominfrastruktur den Weg für die Integration der erneuerbaren Energien. Dies ist die Voraussetzung, um die Klima- und Energieziele zu erreichen. Dafür benötigt es einerseits Investitionen in den Um- und Ausbau der Strominfrastruktur.
Wesentliche Faktoren der sicheren Stromversorgung in Österreich sind der Aus- und Umbau der Storm-Infrastruktur bzw. die Nutzung modernster Technologien: Nur, wenn wir entsprechende Leitungskapazitäten in Österreich verfügbar haben, haben wir auch in Zukunft die Reserven, die wir für den Krisenfall brauchen.
Unsere Mitarbeteiter:innen sind für den Krisenfall optimal ausgebildet. Sie machen regelmäßige Simulatortrainings- sowie Krisenübungen mit verschiedensten Szenarien und Krisenkommunikationsübungen gemeinsam mit allen relevanten Akteur:innen des Energiesystems auf nationaler und internationaler Ebene. Die Grundvoraussetzung unserer Betriebsführung ist, dass wir jedenfalls mit unvorhergesehenen Krisensituationen umgehen können müssen und nicht jedes singuläre Ereignis sofort zur Blackout-Gefahr führt. Daher wird in der operativen Betriebsführung immer mit dem Ausfall eines wesentlichen Betriebsmittels geplant (n-1 sicher). Zu einem großflächigen Stromausfall kann es daher nur kommen, wenn eine Vielzahl an systemschwächenden Ereignissen gleichzeitig alle Sicherheitsmechanismen überfordern. Das heißt es muss sehr viel passieren, damit es wirklich passiert.
Wenn der Verbrauch in Österreich nicht mehr durch Kraftwerkseinspeisung und Importe vollständig gedeckt werden kann, treten die Vorgaben aus dem Energielenkungsgesetz in Kraft. Nach entsprechender Abstimmung mit Ministerium, E-Control und Ländern gibt es Notmaßnahmen, die von der Einschränkung von Großverbrauchern bis zu Flächenabschaltungen reichen. Solche Maßnahmen wären allerdings nur im extremen Notfall notwendig. Das Energielenkungsgesetz legitimiert diese Maßnahmen in Österreich so (nach Erlass einer entsprechenden Maßnahmenverordnung durch das Bundesministerium), dass sie die geringstmöglichen Schäden und Beeinflussung in der Gesellschaft und Wirtschaft verursachen.
Da, das gesamte private und berufliche Leben auf Strom aufgebaut ist, ist zunächst jeder betroffen, der nicht selbst für entsprechende Notstromaggregate gesorgt hat. Denkt man etwa an: Aufzüge, Verkehrsmittel, Computer, Arbeitsgeräte, Beleuchtung, Ampelanlagen, Tunnelsteuerungen, Kamerasysteme, Verkehrsleitsysteme… In der Regel sind besonders kritische oder wichtige Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäuser mit einer Notstromversorgung ausgestattet. Damit ist für den Betreiber aber ein Zusatzaufwand für regelmäßige Tests der Backupversorgung und für das Konzept zur Treibstoffvorhaltung verbunden.
Ein Blackout hat – vor allem in Abhängigkeit der Dauer – natürlich sofort Auswirkungen auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens, weil neben Licht, Wasser- und Abwasserversorgungspumpen, Lüftungsanlagen, Produktionsbetrieben, Kaufhäusern, Bankomaten etc. auch elektrizitätsbetriebene öffentliche Verkehrsmittel, wie U-Bahn, Straßenbahn und weitgehend auch der Zugverkehr sofort ausfallen. Auch auf Festnetz- und Mobiltelefonie kann dann nicht mehr gezählt werden.
Top 3 Stromspartipps
- Kontrollieren Sie die Effizienzklasse und das Alter aller Elektrogeräte
- Nutzen Sie günstige Regelungshilfen
- Prüfen Sie die Dichtungen und Dämmungen