Windradvereisung
Innovative Methoden unterstützen das Erkennen und Beurteilen von ungeplanten Erzeugungsausfällen bei Windrädern.
Integration von Windkraftwerken in unser Stromnetz
Derzeit sind rund 1300 Windturbinen in Österreich im Einsatz. Diese Zahl wird durch den enormen Ausbau Erneuerbarer Energien weiterhin steigen. Um die Windanlagen zukünftig optimal in das österreichische Stromnetz integrieren zu können, sind Prognosen der Erzeugungen jeder einzelnen Windturbine notwendig.
Die Herausforderungen von Windkraftanlagen in der Natur
Windräder sind verschiedensten Umwelteinflüssen ausgesetzt. Im Winter können z. B. vereiste Rotorblätter zu Störungen und Beschädigungen der gesamten Anlage führen. Die Eisschichten auf den Flügelflächen der Windkraftanlage verändern die aerodynamischen Eigenschaften. Die Statik der Windräder ist dadurch gefährdet, es können Schäden an Rotoren und Generatoren auftreten. Die weitaus größere Gefahr stellt jedoch der Eiswurf (von den Rotorblättern abfallende Eisfragmente) dar. Aufgrund dessen schaltet ein Warnsystem die Windkraftanlage bei detektierter Aneisung sofort ab.
Ein Ausfall von sehr vielen Windkraftanlagen durch eine großräumige Aneisung führt wiederum zu enormen, nicht geplanten Energieflüssen im Stromnetz. Aufgrund der Aneisungsgefahr und den damit verbundenen Stillständen der Windkraftanlagen sind schlagartig große, bereits eingeplante Energiemengen nicht mehr verfügbar. Dies stellt dann ein ernsthaftes Problem für die Versorgungssicherheit dar. Diese fehlenden Energiemengen müssen innerhalb kurzer Zeit von der APG beschafft werden um den Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch wiederherzustellen. Mit dem zunehmenden Ausbau von Windkraft in Österreich wird dieses Problem bezüglich Aufrechterhaltung der Netzstabilität stetig größer. Aber nicht nur die Aneisung der Rotorblätter kann zu Leistungsdefiziten führen. Sowohl netz- als auch marktgetriebene Situationen können Reduktionen der Erzeugung auslösen.
Von der Eisbildung zur Versorgungssicherheit
Um einen Stillstand der Anlagen zu verhindern sowie den damit verbundenen Ausfall der Energieproduktion besser kompensieren zu können, sind technische Maßnahmen wie Prognosemodelle oder der Einsatz von Sensorik essenziell. Diese führen dazu, dass zum Beispiel vereisungsbedingte Stillstände schon im Vorfeld berücksichtigt und ausgeglichen werden können.
Dieses Projekt liefert einen enormen Beitrag, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft weiterhin gewährleisten zu können.
Ansprechpartner
Christoph Karner
Projektleitung
Alexander Kaiser
Projektleitung